Bei Herrenmannschaften ist es schon lange üblich, dass es dort einen speziellen Torwarttrainer gibt.
Aber auch unsere Juniorenteams verfügen jeweils über einen eigenen Torwarttrainer.
Wir wollen diese hier einmal vorstellen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Was macht eigentlich ein Torwarttrainer?
Unsere Torwarttrainer von links nach rechts:
Tobias – A-Junioren, Nicolas – C-Junioren und Michael – E-Junioren.
Stellt ein Torwarttrainer beim Training die “Hütchen” auf, oder was macht der Torwarttrainer? Einen Ball zu Fangen oder abzuwehren ist doch eigentlich nicht so schwer.
Michael: Fangen oder Abwehren ist sehr wohl schwer. Wer wirft sich schon gerne in den Weg, wenn etwas auf einen zukommt? Schließlich sind wir doch „Fluchttiere“.
Bei unseren E-Junioren übernehme ich auch das Konditionstraining der Jungs. Sie mögen es nicht unbedingt, doch es muss sein. Schließlich endet das Spiel erst mit dem Schlusspfiff und bis dahin brauchen die Jungs Kraft und Kondition. Genau das versuche ich ihnen zu zeigen. Deshalb müssen sie bei mir Kraft und Kondition trainieren. Jede Übung mache ich Im Regelfall auch mit, damit sie sehen, dass es machbar ist. Kondition und Kraft sind kein Hexenwerk, man muss sie nur trainieren und auf dem Feld leben.
Was unterscheidet einen Torhüter von einem Feldspieler?
Tobias: Ein Torhüter darf keine Angst vor dem Ball haben. Ihm darf Körperkontakt mit Boden und Gegenspieler nichts ausmachen. Der Torhüter muss wesentlich konzentrierter sein, da er das Spiel mehr beobachten muss, als die Feldspieler. Der Torwart muss seine Hintermannschaft sortieren, auf freie Gegenspieler achten und in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, ob er dem Gegenspieler entgegengeht oder noch etwas im Tor verweilt. Die scheinbare Langeweile, wenn die eigene Mannschaft angreift strengt auch an, denn der Torhüter muss jederzeit mit einem schnellem Gegenstoß rechnen und ist in manchen Fällen dann auf sich allein gestellt, wenn die Hintermannschaft überlaufen worden ist.
Auf was kommt es beim Torwart besonders an?
Nicolas: Reaktionsvermögen und Kondition. Es sieht nur einfach aus, wenn man von es von außen betrachtet. Doch die ständige Konzentration ist auch eine konditionelle Leistung. Schnelles vor den Mann werfen und wieder hochschnellen, um einen Nachschuss zu parieren erfordert jede Menge Kraft.
Welche Übungen macht ihr mit den Keepern?
Michael: Da meine Keeper noch neu im Geschäft sind, mach ich viele Fang- und Wurfübungen. Auch die Entscheidung, ob man nun rausgeht oder an der Linie bleibt, versuche ich ihnen spielerisch nahe zu bringen. Besonders wichtig sind mir kleine Kraftübungen für die Sprungkraft. Wichtig ist eine gute Bauch- und Rückenmuskulatur, da aus diesen Muskelgruppen viel Kraft für die Bewältigung der gestellten Aufgaben als Torhüter gewonnen wird. Besonders anspruchsvoll empfinde ich ihnen beizubringen, die Angst vor dem Ball und dem Gegenspieler zu nehmen. Der normale Reflex besteht darin, eine möglichst kleine Trefferfläche zu bieten, wenn jemand oder etwas auf einen zukommt. Der Torhüter muss genau das Gegenteil machen. Je größer er sich macht, um so weniger Platz hat der Gegenspieler um den Ball ins Tor zu bringen. Das ist bei den jungen Torhütern nicht so einfach anzutrainieren. Spezielle Übungen sind bei uns das schnelle Aufspringen aus der liegenden Position. Das Hochspringen aus der Hocke und das Hechten nach beiden Seiten. Auch das Wegfausten des Balls spielt im Traning eine große Rolle.
Habt Ihr eigene Erfahrungen als Torhüter?
Michael: In meiner Jugendzeit, was mittlerweile nun auch schon etwas her ist, war ich selbst Torwart in der B- und C-Jugend. Mittlerweile betreibe ich den Torwartjob nur noch beim Betriebssport. Ich genieße es auch, wenn mir im Training unsere Jungs auch mal ein paar Elfmeter aufs Tor schießen. Meinen Torhütern muss ich ja zeigen, dass ich es auch praktisch draufhabe und nicht nur kluge Reden schwingen kann.
Tobias: Zu Beginn der abgelaufenen Saison habe ich noch bei Curslack Neuengamme 2 zwischen den Pfosten gestanden. In der kommenden Saison werde ich Torwarttrainer bei unseren 1. Herren und stehe im Notfall auch als Stand-By-Torhüter zur Verfügung.
Nicolas: Ich spiele bei den A-Junioren von SC Vier- und Marschlande.
Selber habe ich erst seit 1,5 Jahren regelmäßiges Torwarttraining. Vorher musste ich alles eigenständig erlernen und hatte kaum einen Tipp bekommen.
Ein guter Torwarttrainer ist sehr wichtig für Torhüter, gerade am Anfang der Karriere.
Er kann einem viele Dinge beibringen und auch verbessern, zB ein gutes Stellungsspiel was enorm wichtig ist oder die Reflexe und Beweglichkeit und Schnelligkeit eines Torhüters.
Als Mensch und gerade als Sportler oder Torwart musst du der Rückhalt für dein Team sein, auf dem Platz. Daher ist es schön, wenn man mal in einer schlechten Form sein sollte zu wissen, dass man unterstützt wird. So kommt man viel schneller aus einer negativen Form raus. Dort hilft ein Torwarttrainer ebenfalls. So erging es mir auch einmal.
Um sich sportlich weiter zu entwickeln hilft einer gewisser Druck vom Trainer, aber auch von einem selbst indem man Standhaftigkeit beweisen muss.
Von wem wird der spezielle Torwarttrainer bezahlt?
Beispiel C-Jugend